Freitag, 8. Juli 2011

Malgardi & Michaels Abenteuer

Ahoi ihr Landratten, Captain Malgardi ist wieder Da und erzählt euch ein neues Abenteuer.

Ich möchte euch mitnehmen auf eins meiner Abenteuer. Es war im Jahre 2003, erzählt von "Michael di Postelli", Malgardis Schiffs-Zimmermann.

Zu jener Zeit, als Captain Malgardi den Pazifik befuhr, war die See noch wild und voller sagenumwobener Ungeheuer, von denen heute niemand mehr spricht, höchstens einmal ein alter Seebär an einem kleinen Strandfeuer bei einem Fischerfest. Wie Captain Malgardi diese Feste immer geliebt hat! Sie waren die Partys seiner Jugend.
Er liebte das Meer, er liebt es noch immer. Es war eine wundervolle Zeit. Der salzige Geschmack der frischen Brise, die Sonne direkt vor uns und die Fischschwärme direkt unter dem Segelboot.
Wir waren meist eine sehr lange Zeit auf Fischjagt, und wenn wir wieder einmal unseren heimatlichen Hafen anliefen, schien die See uns direkt am nächsten Tag schon wieder zu sich zu rufen. Doch einer unserer Fischzüge verlief nicht grade gut. Es war im September, die Zeit der grossen Stürme stand kurz bevor. Also machten wir unser Schiff noch ein letztes Mal seetüchtig und stachen kaum drei Tage später aus. Captain Malgardis Frau, Malgardine stand am Kai und sah uns besorgt nach. Er winkte, doch sie blieb stumm stehen. Am Abend dieses Tages erzählte "Alex der Gangster" Captain Malgardi von den Fischgründen weiter draussen.
"Dort draussen", sagte er, "gibt es Fische, Captain Malgardi, von einer Grösse, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kannst. Es sind riesige Giganten dort draussen, und wir werden uns diese Giganten schnappen, nicht wahr? Ja, das werden wir! Du wirst schon sehen. Und sobald unser Boot voll ist, werden wir wieder zurücksegeln. In etwa zwei Wochen wirst du deine Frau wieder in den Arm nehmen können und dann werden wir einen wundervollen, reichen Winter miteinander verbringen."
Captain Malgardi war einverstanden und so machten wir uns auf den Weg nach der Suche der sagenumwobenen Ungeheuer der Tiefe.

Am nächsten Tag jedoch schon zog sich der Himmel zu und dicke Gewitterwolken verdunkelten die Sonne. Doch Captain Malgardi liess sich nicht zum Umdrehen bewegen und steuerte förmlich in das Unwetter hinein. Schon zuckten erste Blitze um uns herum und die See wurde unruhig. Hohe Wellen bildeten sich und klatschten gegen den alten Schiffsrumpf, doch Captain Malgardi hielt den Kurs bei, denn er träumte von den Fischgründen, deren Fische so gross war, dass niemand sie sich in seinen kühnsten Träumen hätte vorstellen könnten. Am Abend steckten wir bereits in dem wildesten Sturm fest. "Franco", unser Koch, wollte Captain Malgardi am Ruder ablösen, doch die Wucht der Wellen schüttelte ihn hin und her und der Sturm peitschte ihm nur so ins Gesicht, dass er die Kontrolle über das Segelschiff einfach nicht behalten konnte. Doch sofort schon war Captain Malgardi zur Stelle und übernahm wieder die Führung. Franco schickte er unter Deck, wo er nur hilflos auf ein baldiges Ende des Sturmes hoffen konnte. Und als nach zwei Tagen die See endlich wieder ruhiger wurde, wagte sich Franco sich wieder hervor. Dort sah es vielleicht aus! Der Hauptmast war abgeknickt und hing noch zur Hälfte ins Wasser. Überall lag Schrott auf dem Deck herum, angefangen bei sehr vielen Tauen über Eimer bis hin zu den zerfetzten Überresten eines der Fischernetze, in welches sich der Hauptmast verwickelt hatte. Captain Malgardi lehnte immer noch am Ruder, doch er war sehr erschöpft und sah sehr blass aus. "Philippe delà Pierè", ein grosser und starker Mann aus Schweden, brachte ihn in seine Koje, holte ihm rasch einige Lebensmittel und eine Flasche seines geliebten Rums und versprach ihm dann, das Deck so gut wie möglich aufzuräumen. Man weiss nicht, ob er Überhaupt etwas von der Verwüstung mitbekommen hat, denn kaum war Philippe delà Pierè an der Tür seiner Kajüte angelangt, da vernahm man auch schon sein tiefes Schnarchen.

Etwa zwei Stunden später hatte Philippe delà Pierè das Schlimmste auf Deck wieder auf Vordermann gebracht und sah erneut nach Captain Malgardi. Er war inzwischen wieder aufgewacht und hatte sich an den Lebensmitteln bedient, ebenso am Rum.

Wir mussten noch drei Tage segeln, dann hatten wir die Fischgründe erreicht. Und tatsächlich, Franco hatte recht behalten. Hier draussen, auf der weiten, offenen See, gab es Fische, die teilweise länger waren als das Schiff selbst. Ich traute meinen Augen kaum, so viele waren es. Wir warfen unsere Netze aus und mussten nun ein wenig warten. Währenddessen erzählte Captain Malgardi ein paar Geschichten von riesigen Seeschlangen, die unten am Grunde des Meeresbodens hausen und nur ab und zu einmal an die Oberfläche kämen, um unerfahrene Seeleute in die Tiefe zu ziehen. Er selbst, so sagte er, habe einmal eine dieser Seeschlangen gefangen, und das, obwohl auch er noch sehr unerfahren gewesen wäre. Diese Schlange muss nach seinen Angaben mindestens dreissig Meter lang gewesen sein und habe fast drei Tage mit ihm gekämpft, bis sie schliesslich aufgab und sich einfangen liess.

Am Nachmittag holten wir unsere Netze wieder ein. Sie waren voller riesiger Fische, die Captain Malgardi Thunfische nannte.
"Dies sind Thunfische, Leute, Sie schmecken sehr gut und werden uns sicher einen guten Preis einbringen, wenn wir sie im Hafen verkaufen werden. In etwa einer Woche werden wir wieder daheim sein. Macht euch nur keine Sorgen, denn dann liegt ein langer Winter vor uns und wir werden dieses Jahr nicht mehr hinausfahren."

Doch alles sollte anders kommen. Als wir auf dem Rückweg erneut den Sturm durchqueren mussten, kenterte unser Schiff unter der Last der riesigen Fische. Nur mit Mühe und Not schafften wir es, an den herumtreibenden Planken festzuhalten. Von meinem Captain Malgardi war keine Spur zu sehen. Ob er wohl zu weit abgetrieben worden war? Ich rief nach ihm, konnte durch den heulenden Sturm jedoch nicht einmal meine eigene Stimme wahrnehmen. Langsam verliessen mich die Kräfte, und als ich die Kajütentür vorbei treiben sah, schwamm ich mit letzter Kraft hinüber, zog meinen Oberkörper darauf und sank erschöpft in mich zusammen. Ich weiss nicht, wie lange ich noch im Sturm getrieben hatte, noch weiss ich, wie ich hier her kam, doch als ich aus meinem ohnmachtähnlichen Schlaf erwachte, lag ich an einem weissen Sandstrand und die Sonne schien auf meinen Rücken. Wo war ich, wie war ich hierher gekommen? Ich beschloss, zunächst ein wenig die Gegend abzusuchen, vielleicht sogar ein Fischerdorf ausfindig zu machen und von dort aus mit dem nächsten Schiff in meine Heimat zurückzukehren.

Drei lange Tage lief ich durch diese fremde Gegend, ohne auch nur eine Spur von Zivilisation zu finden. Es war einfach hoffnungslos. Nie würde ich dies unbekannte Land verlassen können, nie wieder Captain Malgardi zu Gesicht bekommen. Was sollte ich nur machen? Wenigstens hatte ich einen kleinen See mit Trinkwasser gefunden, sonst wäre ich verdurstet. Ich schien mich auf einer Art Insel zu befinden, denn hier gab es weit und breit gar nichts als Sandstrand und Unmengen eines Urwaldes, der aus Pflanzen bestand, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Nach diesen drei Tagen kam ich wieder an dem Platz aus, an dem ich an Land gespült wurde. Deutlich erkannte ich die Felsen, die sich, einer krallenbewährten Hand ähnlich, dort draussen in der Brandung erhoben. Es war also tatsächlich eine Insel, auf der ich mich befand. Ich schmiedete an diesem Abend den Plan, mir aus den unzähligen umgestürzten Baumgewächsen um mich herum eine Art Floss zusammenzuzimmern. Verbinden wollte ich die einzelnen Stämme mit den Schlingpflanzen, die im Unterholz des Urwaldes wucherten. Mit dem Gefühl, diese Insel schon bald zu verlassen, schlief ich nach drei langen Nächten zum ersten Mal wieder friedlich und ruhig. Am nächsten Morgen begann ich direkt mit den Arbeiten an meinem Rettungsfloss. Etwa eine Woche später war dann alles soweit vorbereitet, dass ich frohen Mutes mein Floss ins Wasser liess und mich dann mit Hilfe eines notdürftig zuammengeschnitzten Paddels immer weiter von der Insel entfernte. Ich kam sehr gut voran und konnte gegen Nachmittag nicht einmal mehr einen schmalen Streifen der Insel am weit entfernten Horizont entdecken. Ich hatte Trinkwasser für etwa drei Tage in den Schalen von fremden Früchten gesammelt, die ein klein wenig nussig schmeckten, mir dennoch sehr fremd vorkamen. Sie enthielten neben dem fruchtigen Fleisch auch noch eine weisse Flüssigkeit, die süsslich schmeckte, fast ebenso wie das Fleisch selbst. Man konnte diese Flüssigkeit aus der Frucht hinauslaufen lassen, nachdem man sie an einer der drei kleinen eingedrückten Stellen durchbohrt hatte. Als ich dann neues Wasser eingefüllt hatte, verschloss ich die Löcher mit kleinen Holzspänen notdürftig. So lag ich nun auf meinem Floss mit den etwa 50 fremden Früchten voll Wasser und wartete. Ab und zu ruderte ich ein wenig mit meinem Paddel, doch da ich kein Ziel vor Augen hatte, verlor ich schon sehr bald wieder die Lust daran. Ich konnte nichts tun als Warten...

Doch das Warten hatte sich tatsächlich gelohnt. Ich trieb nun schon den fünften Tag hilflos auf dem Meer, halb verhungert und verdurstet, als ich in der Ferne ein rotes Segel aufleuchten sah. Mit einem Schlag war alle Müdigkeit wie verflogen und alle meine Sinne hellwach. Ich rappelte mich auf, griff zum Ruder und steuerte auf das Schiff zu. Bald schon war ich nahe genug an das Schiff herangekommen, um durch Schreien die Mannschaft auf mich aufmerksam zu machen, und keine 20 Minuten später lag ich bereits in einer kleinen Koje und erholte mich von meiner mühsamen Flossfahrt. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich lebte und war wohlauf. In der Koje schlief ich fast auf der Stelle in einen tiefen Schlaf, der nach Aussage der Mannschaft fast drei Tage andauerte. Als ich endlich wieder erwachte, wollte der Kapitän meine ganze Leidensgeschichte hören. Er schien sehr interessiert, vermutlich war ich der erste Mensch, den er vor dem sicheren Tod auf dem Meer rettete. Er konnte mir jedoch nicht weiterhelfen in Bezug auf meine Heimat, denn er hatte den Namen meines Dorfes noch nie gehört. Ich musste also weitersuchen, sobald wir irgendwo an Land gehen würden. Dies geschah kaum vier Tage später, an denen ich mich bei den Arbeiten an Bord beteiligte, so gut dies mein physischer Zustand erlaubte. Wir liefen in einem kleinen Hafen ein und ich half noch ein wenig beim Entladen der Frachtgüter, alles sehr kostbare Stoffe aus einem Land, das der Kapitän mir als Orient bekannt machte.
"Der Orient", so erzählte er mir, "ist ein sehr sonderbares Land. Dort gibt es keine Bäume, keine Sträucher. Selbst Wasser ist dort nur sehr selten zu finden. Die Leute, die dort wohnen, nennen diese Stellen Oasen. Ausserhalb dieser Oasen gibt es nichts als Sand. Sand soweit das Auge reicht. Die Leute nennen dieses Gebiet Wüste. Dort gibt es nur sehr wenig Leben. Nur ganz wenige Tiere können in der Wüste ohne Wasser überleben, Menschen schon gar nicht. Mir wurde zwar erzählt, dass es Reisende gäbe, welche die Wüste durchqueren würden, doch nie habe ich einen dieser Reisenden je zu Gesicht bekommen. Vielleicht wirst du dies Land auch eines Tages zu Gesicht bekommen?"

Ich verneinte seine Frage und erklärte ihm, mir läge nichts näher am Herzen, als zu Captain Malgardi zurückzukehren. Daraufhin wollte der Kapitän, der sich mir als "Achmed" vorgestellt hatte, mehr über meine Heimat erfahren. Ich erzählte ihm von den riesigen grünen Wiesen, den hohen schneebehangenen Bergen und den Eisbergen, die sich am Horizont erstreckten. Achmed hörte mir sehr interessiert zu und erklärte dann, dass ihm diese Heimat viel zu kalt wäre. Er wäre wärmeres Klima gewöhnt und habe nicht vor, sich umzustellen. Doch er kenne jemanden, der mich zurück in die Heimat bringen könnte. Dieser Seemann war zwar schon viele Jahre nicht mehr zur See gefahren, doch er würde sich in den Nordwassern besser auskennen als jeder andere. Als wir am Abend in der kleinen Gastschänke des Ortes beisammen sassen, stellte Achmed mir diesen Seemann vor: Ich traute meinen Augen nicht, es war Captain Malgardi. Wir benötigten ein neues Schiff und eine neue Crew. Also suchte ich mir direkt am nächsten Tag eine Arbeit in der Stadt, um Geld für ein Schiff zu verdienen. Ich fand einen gutmütigen Schreiner, der mich bei sich aufnahm und mir Arbeit anbot. Als Bezahlung würde er mir ein kleines Schiff schreinern, mit dem ich und Captain Malgardi dann in See stechen könnten.

Nach fünf Monaten harter Arbeit hatte mir der Schreiner ein kleines Schiff gezimmert, so dass Captain Malgardi und ich nun in der Stadt nach guten Männern suchen konnte. Einer der Männer empfahl mir, mich in der kleinen Gastschänke nach Seemännern umzuhören. Gegen Abend, als diese Gastschänke gut gefüllt war, machte ich mich denn auf die Suche und hatte am Ende des Abends die fünf Männer gefunden, die Captain Malgardi und ich noch benötigten. Keine zwei Tage später stachen wir in See und fuhren Richtung Heimat davon.

Die Männer schienen Captain Malgardi nicht besonders zuzusagen, denn sie schienen alle noch sehr unerfahren zu sein. Immer wenn er am Ruder stand, sah er kopfschüttelnd zur Mannschaft hinüber und warf die Stirn in Falten. Dann sah er besorgt zum Horizont. Am Abend des fünften Tages rief er mich in seine Kajüte, um mit mir zu sprechen. Er sagte mir, dass wir direkt in einen riesigen Sturm segeln würden. Nach kurzem Hin und Her hatten wir uns dann dazu entschlossen, den Kampf gegen den Sturm aufzunehmen.

Am nächsten Morgen konnte man bereits die schweren Regenwolken am Himmel sehen, und als der Mittag hereinbrach steckten wir bereits mitten in diesem schrecklichen Sturm. Unsere Versuche, gegen den Sturm anzukämpfen, waren erfolglos und so beschloss Captain Malgardi, alle Mann unter Deck zu holen und ein hoffentlich baldiges Ende dieser Naturkatastrophe abzuwarten. Doch unter Deck war es fast noch schlimmer auszuhalten als an Deck selbst, denn hier unten flogen uns alle möglichen Gegenstände um die Ohren, von Pfannen über Taue bis hin zu Ölfackeln war alles vertreten, was nur irgendwie nicht niet- und nagelfest gewesen war. Doch wir blieben unter Deck, schützten uns so gut wir konnten hinter einem umgedrehten Tisch und einem Bettlaken und warteten. Der Sturm dauerte bestimmt fünf Tage an, doch wir schafften es, und als es um uns herum still geworden war, stürmten wir alle an Deck. Die Sonne schien und kein Wölkchen war am Himmel zu entdecken. An diesem Tag feierten wir, dass wir den Sturm überlebt hatten. Die Arbeit war uns egal. Nur Captain Malgardi korrigierte unseren Kurs, damit wir nicht noch weiter von unserer Route abtreiben würden, dann gesellte auch er sich zu uns.

Die nächsten Tage verliefen sehr ruhig und Captain Malgardi war der Meinung, wir müssten bald die ersten Ausläufer meiner Heimat am Horizont erkennen können. Doch dann rammte plötzlich von unten her etwas riesiges unser Schiff und liess es erbeben. Wir liefen zur Reling und spähten ins dunkle Wasser. So konnten wir nur einen riesigen Schatten erkennen, der sich hinter uns erhob. Als ich mich umdrehen wollte, hörte ich dicht neben mir einen Schrei und einer der Seeleute wurde in die Luft und von dort unter Wasser gerissen. Wir hörten seinen Schrei, dann ein lautes Platschen. Danach war alles totenstill um uns herum. Was war das wohl gewesen? Ob es wiederkommen würde? Ich beratschlagte mich mit Captain Malgardi, doch er sagte nur mit seiner rauen Stimme:
"Was diesen Mann geholt hat, wird so schnell nicht wiederkehren, da bin ich mir sicher. Doch es wird nicht verschwunden sein. Wir sollten vorbereitet sein, wenn es wieder auftaucht, sonst wird unsere nächste Begegnung nicht so glimpflich enden."

Ich nickte stumm, denn der Gedanke an eine Seeschlange, die uns angegriffen hatte und dies mit Sicherheit wieder tun würde, verschlug mir den Atem. Captain Malgardi befahl, den Zweitmast des Bootes abzusägen. Er sagte, in einem Sturm würde er sowieso abgebrochen werden. Hoffentlich wird es nicht noch einen Sturm geben. Nachdem wir den Mast wie befohlen abgesägt hatten, spitzten wir ihn an einem Ende scharf an.
"Nun", so sagte Captain Malgardi, "könnten wir nichts weiter tun, als auf den zweiten Angriff des Ungeheuers zu warten."
Ich konnte fast den Angstschweiss auf Deck riechen, jedenfalls kam es mir so vor, wenn ich in die ängstlichen Gesichter unserer Mannschaft blickte. Nur Captain Malgardi selbst schien das Ganze nicht im Geringsten zu interessieren. Er stand am Ruder und blickte zum weit entfernten Horizont. Vermutlich hofft er darauf, endlich die ersten Eisberge zu erkennen, um der Seeschlange zu entkommen, dachte ich und sah ebenfalls hoffnungsvoll in diese Richtung.

Zwei Tage später hatten wir dann endlich Eisberge voraus. Noch immer war kein weiterer Angriff der Seeschlange erfolgt, und ich wähnte uns schon in Sicherheit, als plötzlich eine riesige Fontäne neben mir aus dem Wasser schoss. Erschrocken wirbelte ich herum und entdeckte einen Wal direkt neben dem Schiff. Friedlich schwamm er neben uns her. Die anderen kamen ebenfalls zur Reling geeilt, um sich den Wal anzusehen. Da geschah es. Wenige Meter hinter dem Wal tauchte ein riesiges, langes Geschöpf auf, senkte sich auf den Wal herab und wollte gerade zubeissen, als es von dem zum Pflock umgeschnitzten Zweitmast erwischt wurde. Captain Malgardi hielt den Mast mit aller Kraft fest und riss ihn aus der Schlange heraus, nur um noch ein zweites Mal zuzustossen. Dann liess er die Stange los und die Seeschlange versank mit einem schauerlichen Schrei in den schwarzen Tiefen. Captain Malgardi lächelte und winkte dem Wal zum Grusse, doch dieser tauchte angsterfüllt unter. Captain Malgardi hatte nicht nur den Wal sondern gleichzeitig auch uns gerettet, denn sicherlich wäre die Schlange auch über uns hergefallen, nachdem sie den Wal verschlungen hätte.

Am Abend hatten wir die ersten Eisberge erreicht. Captain Malgardi hielt es für zu gefährlich, das Schiff bei Dunkelheit durch diese gefährlichen Berge zu steuern und so warteten wir bis zum nächsten Morgen. Ich blieb noch ein wenig an Deck, und so konnte ich in der Ferne den Wal in den Abendhimmel steigen sehen, kurz bevor er wieder ins Meer klatschte, um erneut emporzusteigen. Es war ein herrlicher ruhiger Abend. Bald würden wir wieder in meiner Heimat sein.

Am darauffolgenden Morgen übernahm Captain Malgardi erneut die Führung über das Schiff und steuerte uns in die Eisberge hinein. Wir kamen nur sehr langsam voran, denn Eisberge sind sehr gefährlich und selbst für erfahrene Seeleute nur sehr schwer zu durchqueren, denn sie gehen unter der Wasseroberfläche noch weiter, und dort unten können sie messerscharfe Ecken und Kanten besitzen, die den Schiffsrumpf zersäbeln würden wie ein Messer ein Stück Butter. Dennoch kämpften wir uns Stück für Stück weiter und als der Abend nahte, hatten wir es fast geschafft. Zwar wurde es bereits sehr dunkel, dennoch hielt Captain Malgardi es für sicherer, noch an diesem Abend die Eisberge hinter uns zu lassen. Und so kam es zu meinem zweiten Schiffbruch. Captain Malgardi wollte gerade an zwei sehr dicht beisammen schwimmenden Eisbergen vorbeisegeln, als wir einen harten Ruck im ganzen Schiff verspürten. Keine fünf Minuten später war unser Schiff untergegangen. Wie durch ein Wunder überlebten jedoch alle das schreckliche Unglück und wir konnten uns auf den Eisberg retten, an dem wir gerade erst gekentert waren. Wir hatten Glück im Unglück gehabt, doch wie würde es nun weitergehen? Würden wir den Eisberg verlassen können und uns vor dem schrecklichen Hungertod retten?

Wir konnten uns retten, und das schneller, als wir uns erträumt hatten. Am nächsten Morgen bereits segelte ein kleiner Fischkutter an dem Eisberg vorüber, und da Captain Malgardi ihn als einziger wacher Mann entdeckt hatte und ihm zurief, wurden wir gerettet. Der Kutter brachte uns in ein kleines Dorf, welches ich schon einmal auf einem der Fischzüge mit Captain Malgardi besucht hatte. Es konnte also nicht mehr weit sein. Mein Herz machte Luftsprünge vor Freude, bald endlich wieder in der vertrauten Heimat zu sein.

Ein Abenteuer von Captain Malgardi und Michael dem Schiffs-Zimmermann.

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Mittwoch, 6. Juli 2011

the story of Nendo

Hallo, Captain Malgardi erzählt euch eine neue Geschichte.

Auf dem Bild: Häuptling Schwendimanns Hütte!

Nachdem ich meine alte Heimat verlassen und mit meiner Crew einige Abenteuer auf See erlebt hatte, gingen uns die Vorräte aus. Das war ärgerlich. Doch zum Glück rief unser Ausguck genau in diesem Moment:
„Land in Sicht!“
Mit hungrigen Bäuchen gelangten wir an Land. Es war eine sehr kleine Insel, die Leute nannten sie Nendo. Es gab viele Eingeborene.
Da kam der Häuptling und rief:
„Schwendimann, Schwendimann mein Name!“
Er war sehr wild, und wenn ihr mich fragt, übertrieb er ein wenig. Meine Mannschaft trieb mit den Dorfbewohnern Handel, während ich auf Fischfang ging.
Da passierte etwas Merkwürdiges.
Zur selben Zeit machte ein sehr reicher Mann Urlaub auf der wunderschönen Nendo-Insel. Er war ein einflussreicher Mann und man sprach ihn als Sir Bazina an. An diesem schönen Tag schlenderte er über die Insel und genoss das Leben. Er hörte die Geräusche der Tiere und des Meeres, das Zwitschern der bunten Vögel und das Rauschen des Meeres. Während er über den sandigen Untergrund des Strandes lief und über die Weiten des Meeres blickte, entdeckte er mich beim Fischen.
„Hallo, Fischer“, begrüßte mich Sir Bazina. „Was machst du hier?“
„Ich liege in der Sonne und genieße den Tag“, antwortete ich.
„Aber“, sagte Bazina, „ich verstehe nicht! Wenn du aufs Meer ausgefahren wärst, dann könntest du noch viel mehr Fische fangen und eine Menge Geld verdienen.“
„Und was habe ich davon?“, fragte ich.
„Naja", meinte Bazina, „Mit dem Geld könntest du dir ein größeres Boot kaufen und noch mehr Fische fangen und noch mehr Geld verdienen!“
„Und was habe ich davon?“, fragte ich erneut.
„Mit dem vielen Geld, das du dann verdienst, könntest du eine Fischfabrik aufbauen und dann bist du reich!“
„Ja, und was mach ich dann mit dem vielen Geld?“, fragte ich.
„Dann könntest du Urlaub machen auf einer wunderschönen Insel, das Leben genießen und in der Sonne liegen“, antwortete Sir Bazina.
„Haha! Ja, was glaubst du denn, was ich gerade tue? Idiot!“
Sir Bazina war sprachlos und lief einfach weiter.
Schmunzelnd fischte ich weiter. Der Tag neigte sich bald dem Ende zu.
Bis zum Abend fing ich genügend Fische für mich und meine Crew. Deshalb rief ich sie zusammen und wir gingen zurück aufs Schiff.
Und so segelten wir weiter auf den Weltmeeren.
HAHOHU, ein gruss von Captain Malgardi.

Malgardis Crew
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My childhood in Hawaii

Hallo, hier bin ich wieder. Captain Malgardi.


Gestrandet in der Bucht von Kealakekua auf Hawaii, lag ich nun da, verloren und alleine. Das Schiff meines Vaters wurde zerstört und er ertrank im Meer, meine Mutter war verschwunden, die Mannschaft verloren. Nur ich lag dort am Strand.
Wie es das Glück so wollte, fiel an jenem Morgen der Blick einer jungen Frau auf das Bündel beim Wasser. Verwundert näherte sie sich und entdeckte mit großem Erstaunen den kleinen Malgardi, welcher, eingewickelt in Tücher, tief und fest schlief. Sofort hob sie mich auf und trug mich nach Hause. Das war mein großes Glück, wie sonst hätte ich überleben können?
Jahr für Jahr wurde ich größer und größer. Ich lernte das Fischen und die Kunst des Segelns.
Mein großer Lehrer war der Ernst Schällenberger. Er war ein Schweizer Hobbysegler und machte das Segeln zum Beruf. Er ist ein bekannter Segelmeister und Lehrer.
Durch die Ratschläge und Weisungen konnte ich meine Fähigkeiten im Segeln stets verbessern. Mit acht Jahren baute ich mir mein eigenes Segelschiff und taufte es auf den Namen Malgardine. Dadurch erfüllte ich mir einen Traum. Ich wollte über den Pazifik segeln und neue Fische entdecken. Fische, die noch nie jemand gefangen hat. So machte ich mich auf den Weg und verließ meine Heimat. Mit meinem Segelschiff, fünf Matrosen und meinem Papagei.
Das war meine Kindheit auf Hawaii.

Dienstag, 5. Juli 2011

My early life

Hallo, Ich bin Captain Malgardi, der Fischer.
Erlebt habe ich viel in meinem Leben, deshalb will ich euch nichts vorenthalten und euch eine Geschichte aus meinem Leben erzählen. Angefangen hat alles am 6. April 1994.

Das Wasser toste, die Wolken waren düster, es wehte ein starker Wind. „Da, eine kleine Insel!“, rief der Mann im Ausguck. Der Captain, gestresst und wütend, konnte es fast nicht glauben. Doch tatsächlich, das Schiff fuhr direkt auf sie zu. Als wäre das alles nicht schon genug, rief einer aus der Kajüte: „Captain, deine Frau bekommt ein Kind!“ Der Captain war sprachlos. Sonst so stark und standhaft, wurde ihm das alles zu viel. Er achtete einen Moment nicht auf die Wellen, da zog ihn das Wasser mit sich. Hilflos, wie eine Ameise im Fluss, trieb er aufs Meer hinaus, bis man ihn nicht mehr sah. Die Mannschaft war verzweifelt, sie konnte nichts mehr tun, das tobende Meer war zu mächtig. Wie es das Schicksal wollte, flüchtete die Mannschaft im Beiboot. Doch die Feigheit der Mannschaft wurde bestraft, durch die Wellen, vor denen sie fliehen wollte. Das Schiff schlug am Felsen auf, es zersplitterte in hundert Teile. Einzig ich wurde lebend an Land gespült, der kleine Malgardi.

Das ist die erste Geschichte von meinen Abenteuern. Weitere werden bald folgen.
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Hello, my name is Captain Malgardi, the fisherman
There are quiet a lot of adventures in my life. That's the reason why I would like to share my lifestory with you. It all began at the 6. of april in 1994.

The water was wild, the clouds were dark, a powerful wind was blowing across the ocean.
"There's a smal Island!",
the man up on the Crow's nest screamed. The Captain, stressed and angry, he can't possibly belive it. But indeed, the ship is moving straight towards the island. As if it wouldn't be enough, someone's screaming out of the cabin:
"Captain, your wife is in labor!"
The Captain was speachless, usualy strong and a stronghold himself, it was all too much. One moment without the needed attention, a wave catched him and threw him overboard the ship into the roaring ocean. The crew was desperated, they couldn't do anything anymore, the water was to powerful. How destiny wanted it to be, the crew flee on a rescue boat. But their cowardliness was being punished by the hardest. The waves itself took their lifes.
The ship slammed into the islands rocks, it shattered into hundret peaces. The only thing, that made it out alive, was me, the little Malgardi, born on a ship near Hawaii.